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Opferkerze

Seit Jahrtausenden bringen die Menschen den höheren Mächten Opfer dar, um diese gnädig zu stimmen und sie dazu zu bewegen, ihren Bitten und Wünschen nach zu kommen. In frühen Kulturen und pantheistisch geprägten Kulten wurden (und werden) diese Opfer eher allgemeinen Naturphänomenen oder heiligen Orten oder Lebewesen dar gebracht; in den deistischen Kulturen opferte man spezifischen Göttern, die meistens für bestimmte Themen gesondert angerufen wurden. Die Opfer konnten dabei aus unterschiedlichen Bereichen kommen – es gab Lebendopfer wie Tiere oder auch Menschen, Opfer in Form von Nahrungsmitteln, Brandopfer, bei denen kostbare Essenzen verbrannt wurden, die Opferung kunstvoller Artefakte oder auch Trankopfer, bei denen zum Beispiel Wein für die Götter geopfert wurde.

Hinter dem Prinzip des Opfers steht der Grundsatz „Do ut des“ – das bedeutet „Ich gebe, damit du gibst“. Die Menschen gehen dabei davon aus, dass zwischen ihnen und den Göttern ein gegenseitiges Geben und Nehmen üblich ist und funktioniert. Wenn sie ihnen wertvolle Güter opfern, so werden die Götter im Gegenzug das Flehen der Menschen erhören und ihnen ihre Bitte gewähren, so die Überzeugung. Erfolgte dies nicht, so wurde daraus oft der Schluss gezogen, dass das Opfer nicht groß genug oder nicht passend gewesen war.

Der Begriff Opfer

Das Wort Opfer wird heutzutage in verschiedenen Bedeutungen verwendet, die aus unterschiedlichen Bereichen stammen.

Das kultische Opfer

In diesem Zusammenhang ist das klassische Opfer an die höhere Macht gemeint. Dieses wird meistens auf eine rituelle Art und Weise dargebracht – die Lebendopfer werden auf eine bestimmte Art getötet, die Opferkerzen müssen an speziellen Orten und zu speziellen Zeitpunkten angezündet werden, auch die Handlungen während des Opfers werden meistens von besonderen Personen wie Priestern ausgeführt. Die geopferten Gaben wurden im Laufe der Opferzeremonie oft verbrannt oder aber rituell von den Teilnehmern verspeist, wie es zum Beispiel bei Tieropfern üblich war.

Der lateinische Begriff für diese Art Opfer ist sacrificium und steht noch heute im Kirchenlatein für das sogenannte Messopfer, bei dem auf Jesu Opfertod Bezug genommen wird.

Das persönliche Opfer

Auch diesem Gebrauch des Wortes haftet oft noch eine gewisse kultische Bedeutung an, geht es doch auch hier darum, für etwas größeres Ganzes auf etwas anderes zu verzichten. So spricht man beispielsweise bei Mutter Theresa davon, dass sie ihr Leben den Armen und Kranken geopfert hat, weil sie auf die Erfüllung persönlicher Bedürfnisse verzichtet hat. Auch spricht man von aufopfernden Eltern, die sich selbst nichts gönnen, sondern alles ihren Kindern zu gute kommen lassen. Selbst im beruflichen Umfeld sagt man, dass sich ein Mitarbeiter für seine Firma aufgeopfert hat.

Auch hier wird allerdings eine gewisse Gegenseitigkeit erwartet. Die Eltern und der Mitarbeiter erwarten zum Beispiel von ihren Kindern oder dem Arbeitgeber einen gewissen Dank für ihren persönlichen Verzicht; und der Künstler, der alles seiner Kunst opfert, erwartet Erfolg. Und der gläubige Missionar erwartet vielleicht die Vergebung seiner Sünden. Auch hier greift also in gewissem Sinne der Grundsatz der Gegenseitigkeit – ohne irgendeine Gegenleistung (und sei sie immaterieller Natur) bringen die wenigsten Menschen echte, große Opfer, die ihnen viel abverlangen.

Das Opfer höherer Mächte

Wenn ein Mensch Schaden erleidet, zum Beispiel durch eine Naturkatastrophe, ein Regime oder einen Unfall, so spricht man ebenfalls von einem Opfer. Hier kommt ebenfalls zum Ausdruck, dass nicht beherrschbare Kräfte den Menschen getötet haben (Verkehrsopfer, Überschwemmungsopfer – unkontrollierbare Ereignisse) oder ihm zumindest erheblichen Schaden zufügten. Man benutzt das Wort übrigens auch im Zusammenhang mit den eigenen Antrieben, die nicht beherrschbar sind – so sollen Ausdrücke wie „Er wurde ein Opfer seiner Spielleidenschaft“ auf die starke und unbeherrschbare Natur dieser Triebkraft hinweisen und den Menschen zum Teil seiner Verantwortung für seine Taten entheben.

Vom Opfer zur Opferkerze

Im Laufe der Zeit sind die Menschen dazu übergegangen, statt der Lebendopfer oder des Opferns von wertvollen Lebensmitteln oder Gegenständen ersatzweise Opferkerzen zu benutzen. Die Kerzen stellen sozusagen das ursprüngliche Brandopfer in Form von Tieren, Menschen oder Lebensmitteln dar, welches man den Göttern dar brachte. Der aufsteigende Rauch und die Kerzenflamme sollten die Götter aufmerksam machen, dass hier ein Gläubiger ihre Hilfe erfleht.

Diese Opferkerzen werden in den meisten Religionen auch heute noch eingesetzt. In fast allen christlichen Kirchen findet man Ständer und einen Kerzenvorrat, aus dem sich der Besucher gegen einen Obolus bedienen kann, um seine persönliche Bitte an Gott zu richten. In anderen Kulturen und Religionen werden Opferkerzen vor Statuen und Standbildern, in Tempeln oder auf Hausaltären entzündet. Die Kerzenflamme, die auch nach dem Weggang des Besuchers weiter brennt, soll dabei symbolisieren, dass die Bitte oder das Gebet weiter anhalten, auch wenn der Mensch den Ort schon verlassen hat. Der Opfernde empfindet so übrigens auch eine psychische Entlastung, weil er etwas für sein Anliegen getan hat und – wenn er gläubig ist – darauf vertraut, dass sich Gott oder der angerufene Heilige seinem Anliegen widmen wird.

Der Verbrauch an Opferkerzen ist nebenbei bemerkt enorm. So werden zum Beispiel im katholischen St. Paulus Dom zu Münster monatlich mehr als 12.000 Opferkerzen entzündet, das macht bei einer gemäßigten Hochrechnung mehrere Millionen Opferkerzen jährlich allein im christlichen Umfeld aus. Für Kirchen mit vielen Ständern für Opferkerzen gibt es daher spezielle Lieferanten, die die Ständer regelmäßig reinigen und das geschmolzene Wachs wieder einschmelzen und zu neuen Kerzen verarbeiten.

Aus dem Bereich der Ökologie kommt es aufgrund der CO2-Belastung daher auch immer öfter Kritik an dem Gebrauch von Opferkerzen. Zum einen wird der große Materialeinsatz bemängelt, und zum anderen auf die Gefährdung der Gebäude hin gewiesen. Das Abbrennen vieler Kerzen trägt durch die Rußpartikel natürlich zur Belastung der Umwelt bei; auch können wertvolle Kunstgegenstände oder Wandbemalungen dadurch geschädigt werden. In manchen historischen Kirchen herrscht daher schon ein Kerzenverbot.

Die Opferkerzen werden übrigens auch im nicht-religiösen Umfeld eingesetzt. Der Begriff „für jemanden eine Kerze entzünden“ weist darauf hin, dass man eines Menschen gedenkt, der etwas Schweres vor sich hat oder möglicherweise einer Gefahr ausgesetzt ist. Die tröstliche Kerzenflamme steht für die guten Wünsche dessen, der diese Kerze für einen anderen Menschen entzündet hat und damit eine wie auch immer genannte höhere Macht um Schutz und Beistand bittet. Die Opferkerze soll möglichst so lange brennen, bis der schwierige Punkt überwunden ist.

Opferkerzen für verschiedene Anlässe

Die Gründe, warum jemand eine Opferkerze anzündet, sind unterschiedlich. Man kann dabei folgende Arten unterscheiden:

Opferkerze für eine Bitte

Hier bittet der Mensch durch das Entzünden der Opferkerze die höhere Macht darum, ihm einen Wunsch zu erfüllen. Dieser kann für den Bittenden selbst, aber auch für jemand anderen sein. Bei dieser Art Opfer wird oft zusätzlich zur Opferkerze und dem Gebet noch ein Gelöbnis abgelegt. Dabei verspricht der Mensch, irgendetwas zu tun oder zu unterlassen, wenn die Bitte erhört werden sollte. Dadurch soll die Intensität der Bitte und die Wahrscheinlichkeit der Erfüllung erhöht werden.

Opferkerze zum Dank

Eine Bitte wurde erhört, und zum Dank dafür entzündet der Mensch eine Opferkerze. Jetzt muss auch das Gelöbnis erfüllt werden, sofern eines abgelegt wurde. Opferkerzen zum Dank werden auch entzündet, wenn ein Mensch aus großer Gefahr gerettet wurde oder von einer schweren Krankheit genesen ist.

Opferkerze zur Sühne

Wenn ein Mensch einem anderen Schaden zugefügt hat oder gemäß seinem Glaubenssystem gesündigt hat, so zündet er zur Buße eine Opferkerze an. Mit dieser Kerze und weiteren Handlungen der Wiedergutmachung bittet er seinen Gott um Vergebung und versucht, sich von seiner Schuld durch tätige Reue wieder rein zu waschen.

Opferkerze als Lobpreisung

Vor Statuen und Bildern von Gottheiten und Heiligen werden oft Kerzen angezündet, die zum Lob der Größe und Güte der verehrten Macht dienen sollen. So findet man in sehr vielen Kirchen Statuen und Bildnisse der Muttergottes, die oft von sehr vielen Opferkerzen umgeben sind.

Opferkerze für die Toten

Im Christentum ist es auch Brauch, an bestimmten Tagen Opferkerzen für die Toten zu entzünden. Diese können direkt am Grab oder in einer Kirche entzündet werden. Sie sollen zeigen, dass man den verstorbenen Menschen nicht vergessen hat, und zugleich darum bitten, dass er die ewige Ruhe finden möge und der Erlösung teilhaftig wird.

Arten von Opferkerzen

Im Grunde genommen kann man jede Kerze als Opferkerze benutzen, es haben sich aber bestimmte Formen als besonders für Kirchen typisch heraus kristallisiert.

Stabkerzen

In sehr vielen Kirchen findet man kleine weiße Stabkerzen als Opferkerze. Die Kerzen sind schmucklos und brennen recht schnell ab; das soll dazu dienen, dass jeder Gläubige auf dem entsprechenden Ständer Platz für seine Opferkerze finden kann. Das Wachs dieser Stabkerzen wird in einem Behälter unter dem Kerzenständer aufgefangen und sehr oft wieder eingeschmolzen und zu neuen Kerzen verarbeitet.

Teelichter

Manche Kirchen haben auch Ständer, in denen die Opferkerzen in der Form von Teelichtern Platz finden. Diese Opferkerzen sind standfester und daher sicherer als die Stabkerzen, allerdings sind diese Ständer aufwändiger zu reinigen.

Schmuckkerzen

Eine Opferkerze kann auch eine aufwändig verzierte Kerze sein. Diese Art der Kerzen findet man besonders häufig in Wallfahrtskapellen, wenn die Gläubigen dort um den Segen eines Heiligen bitten oder sich bei ihm oder ihr für eine Wohltat bedanken. Auch wenn eine besonders große Bitte erhört wurde, opfern Menschen oft sehr teure und geschmückte Kerzen, um ihren Dank dadurch besonders stark auszudrücken.

Opferkerzen und die Sicherheit

Da Opferkerzen als verlängertes Gebet dienen sollen und daher weiter brennen, wenn die Person, die sie angezündet hat, schon gegangen ist, stellen sie in gewisser Weise ein Sicherheitsrisiko dar. Schon mehrfach ist es in Kirchen zu Bränden gekommen, weil die Gläubigen die Opferkerzen zu nahe an brennbare Materialien gestellt hatten. Viele Kirchen sind tagsüber frei zugänglich, ohne dass ständig ein Geistlicher oder sonstiges Aufsichtspersonal anwesend ist. Daher sollte man unbedingt darauf achten, die Kerzen nur in den dafür vorgesehenen Ständern aufzustellen, um die Brandgefahr möglichst gering zu halten.

Zudem schreibt die Brandschutzverordnung eigentlich vor, dass in öffentlichen Gebäuden besondere Sicherheitsmaßnahmen zu treffen sind (ab der Anwesenheit von mehr als hundert Personen ist offenes Feuer nicht mehr ohne weiteres erlaubt). Das Abbrennen von Kerzen in einer vollen Kirche entspricht diesen Vorschriften an und für sich nicht, aber üblicherweise wird nicht dagegen vorgegangen. Allerdings sind manche Kirchen schon dazu übergegangen, zum Teil elektrische Kerzen einzusetzen.

Wenn man zu Hause eine Opferkerze anzünden möchte, sollte man unbedingt die Sicherheitsvorkehrungen beachten. Die Kerze sollte auf einer feuerfesten Unterlage aufgestellt werden und einen sicheren Stand haben. Sie darf nicht in der Nähe leicht brennbarer Materialien stehen und sollte nie unbeaufsichtigt bleiben, solange sie noch brennt. Zu schnell kann es zu einem Brand kommen, wenn man sich nicht daran hält. Daher haben zum Beispiel sehr viele Seniorenheime ein generelles Kerzenverbot erlassen, so dass die Bewohner dort keine persönliche Opferkerze mehr entzünden können – aber die Sicherheit geht auf jeden Fall vor.

Opferkerze, Opferkerzentische, Kirchenbedarf und mehr

Weltweit werden Millionen von Opferkerzen jährlich angezündet. Opferkerzen können nur wenige Stunden brennen, es gibt aber auch große Opferkerzen, die Wochen und Monate brennen können. In speziellen Opferkerzenhaltern werden Sie entzündet und brennen dann langsam ab. Sie tauchen die Kirche in ein sakrales Licht, das zur inneren Einkehr und Ruhe führt. Die Opferkerze dient als Bittopfer, Dankopfer und Lobopfer. Der Opfernde will sich durch seine Opfergabe psychisch entlasten und etwas für sein Seelenheil tun. Eine Opferkerze zu entzünden ist ein äußerliches Zeichen des Handelns, das über das rein Gedankliche hinaus geht. Mit der Entzündung der Opferkerze ist die Handlung abgeschlossen und es kehrt Ruhe in den Menschen ein, weil seine Gedanken zum ruhen kommen.

Allgemeine Wachswaren wie z.b, die Opferkerze oder Kommunionskerzen, Altarkerzen, Stumpenkerzen und Opferlichter können Sie selbsverständlich online bestellen. Es gibt hier spezielle Anbieter, die Kirchenbedarf anbieten und sich hierauf spezialisiert haben. Auch gibt es zahlreiche Anbieter, die sich ausschließlich auf Wachswaren speziaisiert haben und mit einem sehr großen Angebot und Fachwissen punkten. Auch auf Amazon können Sie Wachswaren in verschiedenen Verpackungseinheiten bestellen. Hier sogar ab 30,00 Euro Bestellwert (inkl. MwSt.) versandkostenfrei. Für ein Opferkerzenlicht wird in den Kirchen meist zudem ein Opferkerzentisch benötigt. So erhielt z.B. in der Kirche St. Felicitas in Untertrubach durch den Bildhauer Volkhard Kramer aus Nürnberg die an den Wänden angebrachten Heiligenfiguren alle einen neuen Steinsockel in gleicher Form und Ausstattung. Für die Marienstatue wurde vom gleichen Künstler ein dreieckiger Opferkerzentisch erdacht und gefertigt. Opfertische gibt es in zahlreichen Formen und Materialien und sind ebenso in verschiedenen Online-Shops, die Kirchenbedarf anbieten erhältlich.

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